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Bärlauch. Mandel. Pesto.

Er wächst hinter dem Haus am Berg in rauen Mengen, schiesst jetzt schon grün aus dem Waldboden heraus. Der Bärlauch. Ich bin leider der Einzige in der Familie, der das Knoblauchkraut gerne mag. Man kriegt ja auch einen herrlichen Gout mit seinem Ausatmen, wenn man davon nascht. Aber die Kombination aus Bärlauch, Mandeln, Olivenöl und Salz ist mit selbstgemachter Pesto oder im Salat einfach zu gut.

Also beginne ich mit dem Sammeln. Eine Einkaufstüte feinsäuberlich gerupft und ohne Maiglöckchen drin (die sind giftig, schauen aber so ähnlich aus die die Bärlauch Blätter).

Gut gewaschen sollte der Bärlauch auch sein, zumindest sollte er wie hier direkt nach einem langen Regen gepflückt sein, damit sich keine Fuchsparasiten daran finden oder anderer Dreck auf den Blättern zu liegen kommt. In das fast volle Gefäss kommen noch eine Handvoll geschälte Mandeln (die Schlaen werden schnell bitter), Olivenöl, nicht zu knapp, und Salz nach Geschmack. Am besten Fleur du Sel.

Mit dem Pürierstab oder – wenn man mehr so der Traditionalist ist und sich gerne abmüht – mit dem Mörser wird das zu einer Paste verarbeitet und in ein Glas gefüllt. Wer jetzt kostet, wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Sehr scharf schmeckt der Pesto und so gar nicht voller Aromen, die ihn dann zu Pasta so herrlich machen. Aber Geduld. Zuerst muss er noch in den Kühlschrank und dort mindestens zwei Tage lagern, dann kommt der richtige Geschmack heraus und gibt das Bärlauch Feeling frei. Scheinbar müssen die scharfen Pfefferminzstoffe erst noch oxidieren und sich aufspalten.

Aber dann… dann küsst mich meine Frau wochenlang nicht mehr.

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